in Memoriam

Shangani O´ Chanuo Chali



1996 lernten wir auf der Europasieger – Ausstellung Wolfgang Blumberg kennen. Wir waren begeistert, als wir „die Mutter aller Mütter“ Sarula Chikazi sahen und wurden zu einem Sparziergang am Nachmittag nach Kronberg von Wolfgang Blumberg eingeladen.

Kurzentschlossen setzten wir uns ins Auto und fuhren los. Seither bestand zunächst ein relativ lockerer Kontakt, man sah sich auf den diversen Ausstellungen.

Wolfgang Blumberg riet uns damals dem RRCD beizutreten, um Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu sammeln.

Dies taten wir und mussten sehr schnell erfahren, dass man aufgrund einer gewissen Nähebeziehung zum Shangani – Kennel nicht unbedingt vorbehaltlos anerkannt wird. Ohne weiter auf unsere kurzfristige Verweildauer im RRCD eingehen zu wollen, führte diese gewisse Nähebeziehung zu einer zwischenzeitlichen, langjährigen Freundschaft mit Wolfgang und Christine Blumberg, die wir in keiner Weise missen möchten.

Verstärkt wurde diese Freundschaft 1998 mit der Geburt des Herrn „Weiß“ –Shangani O´Chanuo Chali.

Chali durfte in der südlichen Sonne der Provence aufwachsen und irgendwie hat sich diese Sonne in seinem Gemüt verfestigt.

Chali war anders – manchmal konnte man den Eindruck gewinnen, als hätte er autistische Züge gehabt. So einfach der Umgang mit anderen Hunden, insbesondere auch Rüden war, so schwierig war es oftmals Chali zu irgendetwas zu motivieren.

Außer bei einer Leidenschaft ist Chali nicht wiederzuerkennen gewesen und dass war, wenn Uwe zum Halali bläst. In Sekunden schaltete er von Slowmotion auf absolute Konzentration und Anspannung um. In diesen Momenten konnte man eine weitere Ridgeback – Eigenschaft erkennen – Festigkeit und Entschlossenheit!

Es war schön zu sehen, mit welcher Leidenschaft er auch noch immer im Alter von 10 Jahren bei der Sache war. Chali hat am 23.04.2006 die SwP I und am 22.10.2006 die SwP II im Club ELSA e.V. bestanden.


Ganz plötzlich und für uns nach wie vor sehr schmerzlich verstarb unser geliebter Hund am 31.01.2009 im Alter von fast 11 Jahren.

Wir vermissen ihn sehr; sind aber sehr dankbar für die Zeit, die wir mit ihm zusammen sein durften.




Kira



Zu Kira kamen wir wie die besagte Jungfrau zum Kinde. Im Rahmen der Kampfhundedebatte hatten wir intensiven Kontakt zu Silvia und Holger Dilk, die eines Tages uns anriefen und von einer Hündin aus Kiel berichteten, die abgegeben werden sollte. Da dies anscheinend besser gestern als morgen passieren musste und wir nicht wollten, dass ein Ridgeback im Tierheim landet, setzten wir uns mit Chali ins Auto und fuhren nach Kiel. Zum damaligen Zeitpunkt war die Vermittlung von Abgabehunden unserer Rasse noch schwieriger, da sich kaum Menschen bereit erklärten, während der zeitweise hysterischen Zeiten einen Hund aufzunehmen.

Chali war von der damals 4 – jährigen Hündin begeistert – Kira beachtete ihn kaum. Innerhalb von kürzester Übergabezeit saß Kira mit uns im Auto auf dem Weg nach Dortmund. Kira hätte ohne weiteres als herrenlose Hündin in einer Großstadt oder freier Wildbahn überlebt!

Das größte für Kira war, stundenlang zu jagen. Sie gab Spurlaut und war völlig von Sinnen. Während des Jagens nahm sie nicht einmal die Schmerzen wahr, die ihr der Stacheldraht zufügte.

Kira hatte die ursprünglichen Eigenschaften unserer Rasse in sich vereint, die man heute leider nur noch selten vorfindet. Kira hatte Jagdtrieb mit Mannschärfe.
Dies hatte zur Folge, dass Kira nur noch angeleint geführt werden konnte.

Bei Spaziergängen, bei denen sie – wie gesagt – nur noch angeleint laufen konnte, schaffte sie es sogar, den freilaufenden Chali zu steuern, in dem sie ihn auf Wild durch einfachen Blickkontakt aufmerksam machte.

Kira starb im Alter von 8 Jahren an einem Sakom am Kopf, dass innerhalb kürzester Zeit derart stark wuchs, dass eine OP sie nicht gerettet hätte. Der Krebs hatte bereits gestreut.

An dieser Stelle sei unserem Tierarzt, Herrn Dr. med. vet. Toni Averbeck Dank gesagt, der uns nicht nur bei diesem schweren Schritt zur Seite stand.

Wir danken ihr für das uns entgegengebrachte Vertrauen und ihre Zuneigung...Selten haben wir Ridgebacks gesehen, die fast bis zu beiden Ohren grinsen können.





Lando


1995 stand fest, dass zur gemeinsamen Wohnung auch ein gemeinsamer Hund gehört. Da Uwe mit einem Dackel und Nadja mit Dobermännern groß geworden ist, lag es auf der Hand, dass es schwierig sein würde, sich auf eine Hunderasse zu einigen.

Der Kynos – Atlas „Hunderassen der Welt“ war aufgrund der Fülle und Vielfalt ebenfalls nicht sehr hilfreich.

Uwe kam eines Abends von der jährlich hier in Dortmund stattfindenden Messe „Jagd & Hund“ wieder und berichtete nur, dass er die geeignete Hunderasse für uns gefunden habe – einen Rhodesian Ridgeback.

Zum damaligen Zeitpunkt war die Rasse hier in Deutschland noch relativ unbekannt. Das einzige Buch zur Rasse von Stig Carlson wurde von uns verschlungen und die Entscheidung war getroffen.

Durch Zufall bekamen wir Kontakt zu einem Jäger, der Rhodesian Ridgebacks nicht nur jagdlich führte, sondern auch züchtete.

Damals war uns weder die FCI noch der VDH ein Begriff, so dass wir unseren ersten Ridgeback Lando aus der sog. Dissidenz 1996 zu uns kam.

Lando war sicherlich keine Schönheit, im Kopf aber völlig klar und mit einem unwahrscheinlichen Selbstbewusstsein ausgestattet. Leider wurde Lando nur zweieinhalb Jahre alt. Innerhalb nur einer Woche wollte er nichts mehr fressen, obwohl eigentlich kein Mülleimer vor ihm sicher war. Trotz Infusionen bei unserem Tierarzt und zu Hause konnten wir ihm nicht helfen. Es war schrecklich zu sehen, wie Lando kämpfte und zusehens den Kampf verlor. Zum ersten Mal mussten wir erkennen, dass wir die Verantwortung haben, Lando zu erlösen, auch wenn das Herz etwas anderes will.

Uwe hat zusammen mit unserem Tierarzt Lando obduziert; die Leber war ein einziger Schwamm und vom Krebs zerfressen. Lando hatte einfach keine Chance.



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